Eine Reise durch Raum und Zeit unternahm der ganze Stamm im diesjährigen Sommerlager. Los ging es am 30.7., frühmorgens, eigentlich wie immer: Wir beluden den Bus, erhielten den Reisesegen und diesmal auch ein Lagertagebuch, und schon waren wir in Richtung Loppem (Belgien) unterwegs.
Vor Ort stellten wir fest, dass der für uns reservierte Platz ein wenig zu klein war, dank der Flexibilität der Platzleitung konnten wir aber auf einen anderen – doppelt so großen – Platz ausweichen. Am Abend waren wir dann alle dank der langen Wege auf dem Platz Platt, aber jeder konnte sein Zelt beziehen, denn unser Platz war mit dem wichtigsten eingerichtet.
Am nächsten morgen ging es dann aber auch direkt, noch vor dem Frühstück, weiter: Zwei seltsame Professoren nahmen den ganzen Stamm mit in ihre Zeitkapsel. Alle halfen mit, die Zeitreise zu überstehen, und so kamen wir bei einer Horde Piraten an. Wir bauten ein Piratenschiff und einen Spielplatz, die Wölflinge konnten beim Taschenbaum helfen.
Der darauf folgende Tag verschlug uns ins hier und jetzt zurück. Wir erlebten das Motto der Jahresaktion “nix besonderes” am eigenen Leib: Wir probierten aus, wie es sich anfühlt, nicht richtig hören zu können oder nichts zu sehen. In einem Stationsspiel probierten wir unsere Sinne aus und später machten wir eine Wanderung zum Kasteel von Loppem. Das Labyrinth war eine echte Herausforderung, das Kasteel für die meisten leider eine Enttäuschung.
Der nächste Tag brachte uns nach Australien: Das Essen musste im Outback gejagt werden und es gab passende Workshops, zum Beispiel “Dot-Painting” und Didgeridoo-Bau.
In den folgenden beiden Tagen waren wir auf den Spuren der berühmten Entdecker. Wir feierten am Sonntag alle zusammen einen Gottesdienst, dann gingen Juffis, Pfadis und Rover auf Haik. Die Wölflinge blieben am Platz und entdeckten den Leiter in sich: Sie übernahmen das Kommando, gaben aber frühzeitig auf, weil die “Wölflinge” ziemlich aufmüpfig waren.
Am darauf folgenden Montag besuchten wir das antike Griechenland. Wir betätigten uns sportlich, es wurden Sieger gekürt und das olympische Feuer wurde entzündet und wir feierten unser Bergfest.
Dann ging es wieder zurück ins Heute: Wir fuhren mit dem Zug nach Brügge, nur zwei Stationen von unserem Zeltplatz entfernt. Wir sahen die beeindruckende Altstadt, die Heiligblut-Reliquie, einige Geschäfte von innen und konnten belgische Pommes essen.
Für den nächsten Tag hatte das Lagerparlament beschlossen “Wir wollen einen verrückten Tag”: Alle Teilnehmer wurden Leiter und umgekehrt, ausserdem durfte niemand “normal” aussehen. Wölflinge, Juffis, Pfadis und Rover hatten sich ein Programm überlegt und auch nach Tim’s Ausfall als Tagesleitung wurde dieses fortgeführt. Am Abend merkte dann auch der eine oder die andere: Leiter sein kann ganz schön anstrengend sein.
Am vorletzten Abend trafen wir uns mit anderen Pfadfindern (aus Deutschland und den Niederlanden) zu einem Lagerfeuer mit Stockbrot, buntem Programm und Liedern an der zentralen Feuerstelle. Unser “Tatutsita” kam gut an.
Auch am letzten “richtigen” Lagertag bestiegen wir wieder die Zeitkapsel. Wir landeten an Weihnachten! Den ganzen Tag lang wurden Weihnachtsplätzchen gebacken – gar nicht so einfach auf dem Lagerfeuer. Ein Krippenspiel würde geschrieben und eingeübt, wir suchten und bastelten Geschenke und verpackten sie in Socken. Abends feierten wir eine Weihnachtsandacht mit dem Krippenspiel, schmückten den Christbaum und beschenkten uns. Ein sehr schöner Abschlußabend.
Dann Stand die Abreise an. Die letzten Zelte mussten abgebaut werden und alles musste wieder zum Bus geschafft werden. Leider gingen an diesem Morgen alle Schleusen im Himmel auf, so dass wir und das Material einiges Wasser von oben und Schlamm von unten ab bekamen.
Inzwischen ist aber wieder alles – auch wir – trocken!